Samstag, 24. Juli 2010

Ein Samstag in Berlin

Statt Samstagmorgen um halb 8 müde ins Bett zu fallen, wie es die meisten Berliner machen, wache ich auf. Will das Licht im Bad anmachen, das schon seit Wochen meint Disko spielen zu müssen, und -BAM- mit einem lauten Knall (jedenfalls kommt es mir, noch ein wenig schlaftrunken, so vor) verabschiedet sich der Leuchtstab in den Himmel der Glühlampen. Schnelles Frühstück, schnelle (und gar nicht so einfach) Entscheidung vor dem Kleiderschrank, Leuchtstab ausbauen (gar nicht so einfach), Schuhe an und ab zum Glühlampengeschäft um die Ecke. Die haben natürlich nur ganz normale Glühbirnen ("Neee, Fröilein, die führ ick nich! Bin ja keen Bäderfachgeschäft"). Warum es mir klar sein sollte, in ein Bäderfachgeschäft zu gehen um mir eine Leuchtquelle für meine Badlampe zu kaufen, statt in ein Lampengeschäft, will mir nicht ganz in den Kopf gehen. Beim kleinen Baumarkt um die Ecke hab ich schon mehr Glück - eigentlich haben die sie ja. Gerade jetzt aber natürlich nicht. Also auf zur Bushaltestelle zum großen Baumarkt. Dort finde ich sie sogar ohne Hilfe - und stehe vor dem nächsten Problem: normales, weißes Licht - warmes Licht - Taglicht - Schwarzlicht. Letzteres ist schon mal ausgeschlossen, und nach reichlicher Überlegung (in welchem Licht sehe ich am ehesten nicht blass aus?) wirds doch die normale.

Auf dem Weg zur Bushaltestelle werde ich nach dem Weg in die Akazienstraße
gefragt. Für gewöhnlich hab ich keine Ahnung wo welche Straßen sind, doch diesmal will ich ausgerechnet da auch hin. Natürlich ist es kein hübscher Mann der mich gefragt hat, dafür aber eine nette Studentin, die ich bis zu unserem gemeinesamen Ziel begleite und ihr einige Café- und Sightseeingtipps gebe. Trotz Regen und Wind ist auch diesen Samstag wieder einiges los in meinem kleinen Lieblingscafe, trotzdem erhasche ich noch ein Plätzchen auf der Bank davor und das letzte Croissants bekomme ich auch noch, Dank des Verzichts eines netten, älteren Herrn. Mit Cappuchino und Croissant auf dem Schoss verweile ich mich beim Leute beobachten und Sinn des Lebens überdenken. Danach raffe ich mich noch dazu auf beim günstigsten Blumenladen Berlins vorbei zu schauen und erstehe für 2,10 € (!!!) zwei neue gelbblühende Pflänzchen und ein Hibiskusstrauch für meinen Balkon. Meine Samstagsnachmittagsbeschäftigung ist gerettet.

Musik dazu: I'm into something good - The Bird and the Bee

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