Donnerstag, 22. Juli 2010

Eine Liebeserklärung an Berlin - Teil 1: Die Natur

Berlin ist so wandelbar wie ein Chamäleon: Schrill und bunt, hipp und stylish, luxuriös und legendär, arm und häßlich, reich und schön, glitzernd und prollig, schmutzig und stinkend, staubig und grau, jung und fleißig, alt und grantig, natürlich und grün, schwarz und weiß.

Die meisten öffentlichen Grünflächen, wie Parks oder Straßeninseln, sind nicht so schön bepflanzt wie in anderen deutschen Städten. Dafür sorgen die Bewohner Berlins aber mit ihren kleinen 'Guerilla-Gärten' für eine ganz eigene und sehr charmante Natürlichkeit. Zu finden sind sie fast überall: Da kann man Kräuter rings um Bäume auf den Gehwegen entdecken; auf alten Müllcontainern blühen Geranien in allen Rottönen; in Fahrradkörben, deren Fahrräder nicht mehr fahrbar sind, strahlen Sonnenblumen um die Wette mit der heißen Sommersonne; auf Straßeninseln hat man wilde Wiesenblumen gesät oder es entstehen kurzerhand Bio-Beete im "Prinzesinnengarten" mit alten und seltenen Gemüsesorten auf alten Brachflächen.











Es gibt schöne Parks und häßliche Parks. Mein Lieblingspark befindet sich einen knapp 10-minütigen Fußmarsch Richtung Süden. Auch wenn es ein bisschen fischig stinkt, wenn man die großen, breiten Treppen hinunter geht, in den Park - schön ist es trotzdem. Im Nu herrscht Stille. Man hört die Vögel zwitschern, das Wasser plätschert ein wenig, wenn die verrückten Goldfische Flugakrobatik vorführen und die Frösche quaken, sobald die Sonne untergeht. Selbst im heißen, stickigen Sommer ist es hier angenehm kühl. Abundan huscht ein Karnickel aus den Gebüschen oder lässt sich von einem Hund über die Wiese jagen. Am Teich wohnt ein Reiher, den viele erst nicht wahrnehmen und später als Atrappe titulieren, bis er sich dazu herablässt einen Fuß vor den anderen zu stellen oder sich gleich ganz, von einem Moment auf den nächsten, seine gewaltigen Flügel aufschlagend und mit (fast) einem Satz, auf der großen Weide niederlässt.

1 Kommentar:

  1. I totally agree :)
    genau so habe ich den Park auch wahrgenomen: als DIE Fluchtmoeglichkeit aus dem berliner Stadtleben bei unertraeglichen 38Grad.

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