Sonntag, 14. November 2010

Der passende Platz fürs Bett

Den ersten Kontakt mit dem Berliner Wohnungsmarkt hatte ich mit der Serie "Berlin, Berlin". In einer Folge sucht Lolle, die Hauptdarstellerin eine Wohnung. Sie geht zu Wohnungsbesichtigungen und überall dabei: etliche Menschen. Damals dachte ich mir, dass das ja wohl sehr übertrieben sein muss. Im Februar diesen Jahres wurde ich eines besseren belehrt. Eine einzige Wohnung habe ich mit ganz alleine, unter persönlicher Führung angeschaut. Bei allen anderen mit dabei: etliche Menschen. bei jeder Wohnungsbesichtigung hatte ich mindestens 5 Mitbewerber, meistens eher 10, 15, 20 Leute. Viel zu viele, als das alle in die Wohnungen gepasst hätten und so standen immer welche auf dem Flur haben gewartet, bis die ersten wieder abgestaubt sind. Zur nächsten Besichtigung vermutlich. Bei mir ist es am Ende die Wohnung mit der privaten Besichtigung geworden.

Jetzt bin ich unzufrieden. Der Teppich macht mich krank. Der Boden knackt, dass ich Angst bekomme demnächst ein Stockwerk tiefer zu landen. Die seltsame ach-so-energiesparende-Heizung macht nur in einem Radius von 20 Zentimeter warm. Meine Waschmaschine steht in meinem Schlafzimmer, weil die Küchentür zu schmal ist. In meinem Bad gibt es keine Heizung. Ich habe alle, alle Möglichkeiten durch mein Bett umzustellen und kann immer noch nicht gut schlafen. Meine Küche ist kalt und ungemütlich. Ich habe nur zwei Kochplatten und keinen Backofen. Die Wände sind zu niedrig und das Fenster zu hoch.

Es gibt auch postitives an meiner Wohnung. Der große Balkon, der eigentlich die Erweiterung meines Zimmers ist, oder besser gesagt: er ist mein Wohnzimmer. Leider nur im Sommer begehbar. Ich habe einen begehbaren Kleiderschrank. Klein, aber es passt irgendwie. Nur die Schuhe, deren Anzahl ständig steigen, passen nicht rein.

Ich will eine Altbau-Wohnung. Mit hohen Wänden und großen Fenstern in der Küche. Ein Schlafzimmer und ein Wohnzimmer, in dem ich mir einen extra Nähbereich einrichten kann. Oder eine große Küche, in dem ich ein großes Sofa unterbringen kann und ein großes Schlafzimmer, in dem ich mein Bett umstellen kann sooft ich will, bis ich den perfekten Platz gefunden habe. Eine Küche mit mindestens drei Kochplatten und einem Backofen. Ein Spülbecken, in dem ich spülen kann, ohne jedes Mal ein großes Planschbad zu veranstalen.

Also geht sie wieder los, die Wohnungsbesichtigung gemeinsam mit etlichen anderen Menschen. Heute gab es die erste. Vor der Tür: 21 Menschen. Die Wohnung, im Gartenhaus, natürlich kleiner als auf den Bildern. Etwas dunkel, dafür das Schlafzimmer riesen groß. Ich male mir schon aus, welche Wand ich in meinem grün streichen kann. Die Küche dafür, schrecklich. Sie ist offen, und sähe der Herd nicht so aus, als würde er jeden Augenblick explodieren, wäre sie gar nicht so schlecht. Mit Schrank unterm Fensterbrett. Aber irgendwie macht es leider nicht "Klick". Schade, wenigstens das hätte ja jetzt mal funktionieren können. Also mach ich mich auf den Heimweg und versuche einen neuen Platz für mein Bett zu suchen, auf dem es noch nicht stand. Gibt es nicht. Also werde ich mich einfach mal verkehrt herum ins Bett legen.

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